Andrey Kezzyn ist ein Künstler, der mit dem Medium Fotografie arbeitet – doch seine Herangehensweise reicht weit über das hinaus, was man gemeinhin mit Fotografie verbindet. Kezzyn inszeniert seine Bilder wie ein bildender Künstler: Am Anfang steht bei ihm keine Kamera, sondern eine Vision. Bilder, die er innerlich sieht und die darauf drängen, sichtbar gemacht zu werden.

Diese inneren Bilder bringt Kezzyn zunächst auf Papier – in Form von Skizzen. Dann beginnt ein aufwändiger künstlerischer Prozess: Er entwirft und baut detailreiche Kulissen, sucht nach den passenden Modellen, entwickelt oder beschafft Kostüme und richtet eine durchdachte Beleuchtung ein. Erst wenn all diese Elemente zusammenspielen, entsteht das finale Bild.
Seine Fotografien sind sorgfältig komponierte Kunstwerke – jedes einzelne ein Unikat in seiner Tiefe, Ausdrucksstärke und handwerklichen Präzision. Entsprechend exklusiv sind auch die Auflagen: Nur fünf bis acht Abzüge fertigt Kezzyn von einem Motiv an. Diese bewusste Begrenzung unterstreicht den künstlerischen Wert und die Besonderheit jedes Werks.
In seinen Bildern begegnen sich faszinierende Persönlichkeiten: eine weltbekannte Primaballerina, Berliner Schauspieler, ein Zirkusartist, ein Schweizer Künstler – und viele andere außergewöhnliche Menschen, die Kezzyns Werke mit ihrer Präsenz bereichern.
Die Ausstellung lädt dazu ein, in diese aufwendig inszenierten Bildwelten einzutauchen – und das Medium Fotografie neu zu entdecken: als Bühne für Visionen.
Ein besonderer Gast der Ausstellung ist der Maler Alex Keller.
Drei seiner Werke ergänzen die kraftvolle Bildsprache von Andrey Kezzyn auf eindrucksvolle Weise. Während Kezzyns Fotografien durch Inszenierung und Komposition beeindrucken, setzen Kellers Gemälde einen emotionalen Akzent. Jedes seiner Bilder steht für ein starkes, unmittelbar erfahrbares Gefühl – etwa Neugier oder Trost – und verleiht der Ausstellung damit eine zusätzliche, tief empfundene Dimension.
