Geboren 1955 in Berlin, studierte Andreas Geißel Theatermalerei an der HfBK Dresden und arbeitet seit 1990 als Leiter des Malsaals an der Schaubühne Berlin. Außer professionellen Tätigkeit bei der Schaubühne malt Andreas schöne impressionistische Bilder, die Momentaufnahmen von Natur und Landschaften darstellen.
In Geissels Malerei ist die Natur der Protagonist. Sie tritt in Dialog mit dem Betrachter – mal lädt sie ihn ein, einem vom Vollmond beleuchteten Weg zu folgen, mal lockt sie ihn, versteckt hinter einem hohen Zaun eine Tür zu öffnen und sich auf ein Abenteuer einzulassen. Wieder anders strahlt sie im hellen Sonnenschein des Mittagshimmels.
Die menschlichen Figuren in Geissels Gemälden sind nicht als Individuen, sondern als Teil der Landschaften, der Natur aufgefasst: Subtile, sinnliche Figuren mit verborgenen Gesichtern, jenseits von Alter und Zeit, Undinen, Dryaden als Avatare der Natur selbst. Ein subtiler Hauch von Einsamkeit in Geissels Bildern klingt eher nach Intimität und Introversion, einem Eintauchen in die innere Welt als nach Entbehrung.
Die ausdrucksstarke, teils pointillierte Malweise schafft einen unglaublich dynamischen Raum, der von Sonnenstrahlen durchdrungen, mit Nebel und kleinen Wassertropfen gefüllt zu sein scheint. Darin steht Geissel den klassischen Impressionisten nahe, für die die Luft und das Licht selbst das Thema der Malerei war.