Die Entführung der Mona Liza | 21.01.-18.02.23

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Da Vincis Gemälde, das im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts entstand, wurde in den folgenden Jahrhunderten von seinen Schülern und vielen anderen Künstlern kopiert. Im 20. Jahrhundert erreichte die Auseinandersetzung mit dem berühmten Portrait dank zweier „medienwirksamer Ereignisse“ eine neue Ebene:
Zunächst wurde 1911 die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen. Das Foto des gestohlenen Gemäldes erscheint mit den entsprechenden Schlagzeilen wieder und wieder auf den Titelseiten der Gazetten,
die Motive des Diebstahls und die Verdächtigen werden breit diskutiert. Zugleich tauchen auf dem Schwarzmarkt nach und nach Kopien der „Mona Lisa“ auf, die mit großem Gewinn verkauft werden. Nach einer Recherche von Stefan Koldehoff (S. Koldehoff „Kunst und Verbrechen“) ließ der Auftraggeber des Diebstahls mindestens sechs Kopien des berühmten Portraits anfertigen und verdiente damit insgesamt 300.000 Dollar (ca. 40 Millionen Dollar im heutigen Kurs). Das Meisterwerk selbst interessierte ihn gar nicht, und so ließ der Dieb das Gemälde zwei Jahre später ins Museum zurückschaffen. Es kam allerdings nicht in den Louvre, sondern in die Uffizien in Florenz. Die Rückkehr der Mona Lisa in DaVincis Heimat galt dann auch offiziell als das Motiv für den Diebstahl.

Als eine andere Art des „Diebstahls“ oder besser als der Beginn eines spannenden Dialogs der Moderne mit der „Mona Lisa“ kann man Marcel Duchamps Werk „L.H.O.O.Q.“ von 1919 betrachten: Duchamp kaufte mehrere Mona-Lisa-Postkarten und fügte jedem Bild einen Schnurr- oder Spitzbart hinzu. 1919 wurde dieser Arbeit nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt und die Karten gingen verloren. 50 Jahre später – Duchamp war längst ein anerkannter und gefeierter Künstler – hat er das Werk mit großer Resonanz neu aufgelegt.
Diesem Präzedenzfall folgten weitere Anleihen an das berühmte Gemälde. Der Dialog mit Da Vincis Werk dauert bis heute an. Salvador Dali, Rene Magritte, Yves Klein, Andy Warhol, Jasper Johns und viele andere Künstler zitierten die „Mona Lisa“ in zahlreichen Werken.

Die Ausstellung „Die Entführung der Mona Lisa“ in der Vorona Galerie versteht sich als Fortsetzung dieses Dialogs: Ein Spektakulum, eine witzige und spritzige Auseinandersetzung mit der berühmten Dame in Primär – und Sekundärzitaten. Diese Ausstellung ist international; Künstler aus Frankreich, China, Ungarn und Deutschland nehmen daran teil.