Andreas Geissel | LIGHT | 14.02.-04.04.2025

Alles ist Licht, und alles ist Berlin.Der Berliner Künstler Andreas Geisel erkundet die feine Grenze zwischen urbanen Landschaften und der Natur. Seine Gemälde, die auf den ersten Blick vom Geist des Impressionismus durchdrungen scheinen, entpuppen sich bei näherem Hinsehen als magischer Realismus. Die Stadt geht fließend in die Landschaft über, die ihrerseits zur Stadt wird. […]

Alles ist Licht, und alles ist Berlin.
Der Berliner Künstler Andreas Geisel erkundet die feine Grenze zwischen urbanen Landschaften und der Natur. Seine Gemälde, die auf den ersten Blick vom Geist des Impressionismus durchdrungen scheinen, entpuppen sich bei näherem Hinsehen als magischer Realismus. Die Stadt geht fließend in die Landschaft über, die ihrerseits zur Stadt wird.

Der Bilderzyklus „Licht“, den Andreas Geißel 2009 beginnt, geht aus einem tiefen persönlichen Erlebnis der Trauer hervor – dem Tod seines Vaters. Als emotionales Echo entstand das erste Werk der Reihe, betitelt „Leiter zum Himmel“, in dem der Künstler seinen Schmerz über den Verlust in das Bild eines Weges verwandelt, der über die Grenzen der sichtbaren Welt hinausführt.


Dieses Werk wird für Geißel zum Ausgangspunkt für weitere Überlegungen zum Übergang zwischen Leben und Tod. In den folgenden Bildern verzichtet er auf die Metapher der Leiter und taucht ein in feinere Allegorien. Die „Leiter“ verwandelt sich: In einigen Werken zeigt sie sich angedeutet als Stufen „aufwärts“, in anderen als schmaler Waldpfad, auf dem sich der Weg in kaum erkennbaren Konturen im Gras andeutet, das sich unter den Füßen des unsichtbaren Wanderers scheinbar auflöst.
In diesen von Symbolen des Transzendierens geprägten visualisierten Gedanken zum Thema „Wohin gehen wir?“ wird der Prozess des Übergangs als von der oberen Bildhälfte herabströmendes Licht dargestellt. Dieses Licht, zum unteren Bildraum hin als näher und greifbarer erscheinend, verleiht den Werken eine Atmosphäre von Versöhnlichkeit und Trost.

Das Ende des Weges erscheint nicht als Bedrohung, sondern als schöner und unvermeidlicher Abschluss.
Der Zyklus „Licht“ umfasst 10 bildhafte Ausdrucksvarianten, von denen jede einen neuen Aspekt seiner Überlegungen zu Diesseits und Jenseits offenbart. Ausgehend vom Ausdruck der persönlichen Trauer im ersten Bild, laden sie den Betrachter ein zu einer sich von Bild zu Bild vertiefenden Meditation über Endlichkeit und Transzendenz.