Die Ausstellung der Künstlerin Da Klee (Künstlername von Dascha Stepanova) trägt den Titel „Der Wanderer und sein Schatten“, inspiriert von Friedrich Nietzsches gleichnamigem philosophischen Werk. In dieser tiefgründigen und provokativen Ausstellung erforscht Da Klee auf visuell beeindruckende Weise die komplexe Beziehung des Menschen zu seinem Schatten, und wirft dabei Fragen auf, die weit über das Sichtbare hinausgehen.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Überlegung, ob der Schatten des Menschen nicht nur ein Abbild, sondern ein eigenständiges Wesen ist. Kann der Schatten in eine Verbindung mit dem Menschen treten? Wenn Gott, wie Nietzsche sagte, tot ist, könnte der Schatten vielleicht diese göttliche Abwesenheit verkörpern? Da Klee stellt weiter die Frage, ob es möglich ist, dass der Schatten sich von seinem Menschen lösen kann – und was es für den Menschen bedeuten würde, seinem eigenen Schatten zu entkommen. Oder wäre die einzige Lösung, sich ihm zu stellen, ihn zu umarmen und vielleicht sogar mit ihm zu verschmelzen?
Eine weitere provokante Frage, die Da Klee aufwirft, betrifft das Wesen der Seele. Ist es wirklich die Seele, die im Menschen wohnt, oder ist es vielleicht der Schatten, der der wahre Besitzer dieser inneren Tiefe ist? Der Schatten, der den Menschen oft in Schrecken versetzt, könnte jene Kraft sein, die liebt, Mitgefühl zeigt und die Fähigkeit besitzt, sich in andere hineinzuversetzen.
Da Klee fordert die Betrachter auf, ihre eigenen Vorstellungen von Identität, Dunkelheit und Selbst zu hinterfragen. Ihre Werke öffnen einen Raum für Reflexion über das Unausgesprochene, das Verborgene – und fordern uns auf, unseren eigenen Schatten in die Augen zu sehen.
Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an Nietzsche, sondern eine philosophische Reise in das Unbekannte des menschlichen Seins.