Dieter Wolthoff (1965) studierte in Luneburg und Berlin und ging dann nach New York, um sich dort niederzulassen. An der ‚Art Students Liga‘ arbeitete er unter anderem mit Larry Pools zusammen. Zurück in Deutschland ging er nach einiger Zeit in Aschaffenburg dann für eine Gastprofessur nach China, um dort an der Nationalen Universität der Nationalitäten in Beijing zu untermischen. Seit einigen Jahren lebt Wolthoff und arbeitet in Aschaffenburg.
Mit dieser abwechselnden Biografie wurde Dieter Wolthoff ein reifer Künstler, der mit seinen vielseitigen Können den gesellschaftlichen und relevanten Zeitgeist auf die Leinwand bringt.
Dem Künstler geht es um den Ausdruck von Innenwelt, nicht um Realismus. Manchmal wirken seine Bilder chaotisch, wodurch Spannungsräume eröffnet werden, in denen sich wiederum kleine Geschichten entwickeln. Mit jedem einzelnen Werk versucht Wolthoff Antworten zu finden auf die immer wieder kehrenden Fragen, die in seinem Lebensraum auftauchen. In seinen Bildern geht es ihm nie um den Nachschein der Wirklichkeit, sondern immer um das Wesentliche, das Innere Sein.






Dieters Gemälde sind komplex und schön. Der Raum eines Gemäldes erschließt sich nicht auf den ersten Blick, es braucht Zeit, bis die Musik zu klingen beginnt. Die Bilder sind genauso neugierig auf uns, die Betrachter, wie wir auf sie. Irgendwann ist das Vertrauen aufgebaut, das Werk ist nicht mehr flach, es offenbart seinen Raum: den zweiten, dritten und weiteren Plan, und dann ist man drin. Sie sitzen mit dem Helden des Gemäldes bei einem Kaffee, oder Sie reisen gemeinsam im Zug – wohin? – zum Meer natürlich, da sind die Schiffe, da fahren sie fast bis zum Himmel.
Wie zeichnet man Glück? Ist es wichtig, welche Farbe unsere Augen haben oder wie lang unsere Nase ist – wenn wir glücklich sind? Nein, das ist das Letzte, woran wir denken. Für Dieter ist es auch nicht wichtig: Warum etwas zeichnen, das nicht wichtig ist? Das Einzige, was zählt, ist das, was uns glücklich macht.
Es sind Bilder über alltägliche Freuden. Das Leben der letzten zwei Jahre hat uns daran gewöhnt, in kurzen Abständen zu leben und uns an dem Glück zu erfreuen, das uns hier und jetzt geschenkt wird. Eine Tasse köstlicher Kaffee oder ein Birnenkuchen, eine schöne Landschaft vor dem Autofenster, eine schnurrende Katze (vergessen Sie nicht, sie zu füttern!). Es gibt keine Pläne mehr für ein „glücklich bis ans Lebensende“. Pläne sind illusorisch. Es gibt nur das glückliche Hier und Jetzt.